Erinnern und Wahrhaftigkeit sind von zentraler Bedeutung in einer Zeit, in der antisemitische Ressentiments zunehmen und bei Meinungsumfragen mehr als 50 % der Befragten mit dem Begriff Auschwitz nichts anzufangen wissen. Zum Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus gehört auch ein wenig beachtetes, aber bis heute wirksames Ereignis: Die „Arisierung“ genannte Enteignung der deutschen und europäischen Juden – die Beteiligung weiter Bevölkerungskreise am Holocaust.
Was bedeutet eigentlich „Arisierung“?
Den Anfang machte eine E-Mail vom 20. Juni 2014, Adressat war der Frankfurter Journalist Armin H. Flesch. Geschrieben hatte ihm der Enkel eines ehemaligen jüdischen Unternehmers, dessen Firma 1935 arisiert worden war. 80 Jahre später behaupteten die Nachkommen des einstigen Ariseurs, ihr Unternehmen blicke auf „100 Jahre Familientradition“ zurück. Diese Geschichte hätte einen nicht zu langen Zeitungsartikel ergeben sollen, doch die Suche nach alten Unterlagen führte Armin H. Flesch zu weiteren, teils spektakulären Arisierungsfällen.
Wie verhalten sich die heutigen Eigentümer?
Bis heute andauernde Recherchen und Interviews warfen Fragen auf:
Auf diese Fragen sucht Armin H. Flesch mit seiner Arbeit Antworten. Inzwischen sind mehrere Zeitungsartikel von ihm zum Thema erschienen. Derzeit arbeitet er an einem Buch zum Thema und hält bundesweit Vorträge.