Der "Brecht von Kazimierz" wurde er einmal genannt. 170 Lieder sind von dem Tischler aus dem Krakauer Stadtteil Kazimierz erhalten, der als einer der bedeutendsten und Dichter der jiddischen Sprache und Komponist gilt.
Gebirtig schrieb Kinder-, Arbeiter- und Liebeslieder, über das Leben im Stadtviertel Kazimierz und die Jahreszeiten, er erzählte von Gaunern, Liebespaaren, Rabbis und Fabrikarbeitern.
"Tagsüber hobelte er an Möbeln, nachts am jiddischen Lied", sagten Zeitgenossen.
Seine Melodien komponierte er auf einer kleinen Flöte. Den Holocaust sah er 1938 in seinem Lied "Undzer shtetl brent - Unser Städtchen brennt" voraus. Am 4. Juni 1942 wurde Gebirtig im Krakauer Ghetto bei einer Aussiedlungsaktion von deutschen Soldaten erschossen.
Heute werden Mordechaj Gebirtigs Lieder nicht nur von Klezmer-Musikern, sondern auch von Liedermachern interpretiert.
Die Liebe zu den Menschen macht das Gesamtwerk dieses genialen und außergewöhnlichen Dichters und Komponisten unverzichtbar für die Zivilisation und die Kultur des Erinnerns.
Zu unserem Vortrags- und Musikabend singt Annika Wagner, es spielen Hartmut Magon Akkordeon & Gitarre und Jürgen Löscher Bassklarinette.
Eintritt frei -- Spenden erwünscht für die Stiftung Volksverein