angekommen – jüdisches [er]leben

Kulturtage
Kulturtage
Datum:
Sonntag, 15. Februar 2015 0:01 - Dienstag, 31. März 2015 23:59
Ort:
So lautet das Motto der diesjährigen Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015. Sie finden inzwischen zum vierten Mal statt (2002, 2007, 2011 und einem kleinen Vorläufer 1998).

 

 

 

angekommen – jüdisches [er]leben

Das Motto der Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015 verweist auf das Jahr 1945. Denn vor 70 Jahren begann für die Überlebenden der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft die Reise in ein neues, damals noch sehr ungewisses Leben. Sie kamen aus dem Elend. Ihr Gepäck waren die Erinnerungen an die unvorstellbaren Grausamkeiten. Um sie herum nur Zerstörung und die Auswirkungen des 2. Weltkrieges. War unter diesen Bedingungen ein Leben wieder möglich, ein jüdisches Leben im Nachkriegsdeutschland? Konnte es einen Neuanfang geben? Wie und wo?

Diejenigen, die den Neuanfang wagten und Vertrauen in ihre Zukunft in Deutschland setzten, sind heute angekommen. Sie sind Bürgerinnen und Bürger, überwiegend schon in dritter oder vierter Generation. Sie gründeten ein jüdisches Leben, mit Gemeindezentren, Synagogen, jüdischen Kindergärten, Schulen und einer Infrastruktur, die das „angekommen – jüdisches (er)leben“ jeden Tag bestätigt. In Nordrhein- Westfalen leben derzeit 29.000 eingetragene Gemeindemitglieder in 19 jüdischen Gemeinden. Bezogen auf das Rheinland haben 22.000 jüdische Menschen, die sich zu neun jüdischen Gemeinden zugehörig fühlen, ihre Heimat.

Vor allem die jüdische Kunst und Kultur spielt eine sehr große Rolle im Gemeindeleben – dies zeigt sich auch im vielfältigen Programm der Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015.

Kunst und Kultur wirken als Brückenbauer und lassen viele Gemeinsamkeiten entstehen. Unterschiedliche Kulturen, Religionen und Sprachen finden über den Austausch zueinander und geben Beispiele für ein vertrauensvolles Zusammenleben.

Die Mitglieder des Steuerungskreises der diesjährigen Kulturtage haben, in Zusammenarbeit mit vielen Verantwortlichen in den Kulturämtern, Kulturbüros und Kultureinrichtungen, sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe mit großem Engagement und Zielstrebigkeit gewidmet. Das Ergebnis ist eine Fülle von Angeboten, welche die Geschichte der vergangenen 70 Jahre nicht ausklammern, aber das Hier und Heute in den Vordergrund stellen.

Denn wir sind angekommen, im Rheinland 2015. Nach 2002, 2007 und 2011, mit einem kleineren Vorläufer im Jahr 1998, sind es jetzt die 4. Jüdischen Kulturtage mit einem beachtenswerten Umfang an künstlerischen und kulturellen Darbietungen in 15 Städten, einem Kreis, dem Landschaftsverband Rheinland sowie den 9 jüdischen Gemeinden der Region. Mehr als 360 Veranstaltungen laden ein zum vielfältigen Kennenlernen jüdischer Kunst und Kultur.

Förderungen erfolgen durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, Landeshauptstadt Düsseldorf, den Landschaftsverband Rheinland, das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW, die Kunststiftung NRW, das NRW KULTURsekretariat Wuppertal, die mitveranstaltenden Städte und den einen Kreis, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Botschaft des Staates Israel sowie durch weitere lokale Förderer und Sponsoren. Die diesjährigen Jüdischen Kulturtage werden, wie bereits in 2007 und 2011, vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein ausgerichtet und dem Gesamtprojekt entsprechend finanziell ausgestattet, in Kooperation mit der Synagogen-Gemeinde Köln.

Kulturpartner ist WDR 3.

Zusätzlich tragen diese Kulturtage in ganz besonderer Weise finanziell mit: die Kulturämter und Kulturbüros, die Kulturinstitutionen und Kunstschaffenden sowie die Mitglieder in den jüdischen Gemeinden und der Zentralrat der Juden in Deutschland.

Ihnen allen gilt unser herzlichster Dank.

Ein besonderer Dank geht an die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein- Westfalen, Frau Hannelore Kraft, und an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Herrn Dr. Josef Schuster, für die Übernahme der Schirmherrschaft.

Wir laden Sie herzlich ein, in den kommenden vier Wochen jüdische Kunst und Kultur in all ihren Facetten zu erleben.