- Verbildlichung der christlichen Judenfeindschaft -

Das Motiv der Gegenüberstellung von Synagoge und Kirche gibt es seit dem Mittelalter und es erlebte vor dem Ersten Weltkrieg eine neue Blüte. Dieses Motiv ist auch in unserem Gladbacher Münster an verschiedenen Stellen vertreten. Dabei wird die Kirche i.a. als siegreiche Frau der gebrochenen Synagoge gegenübergestellt. Die in dieser Darstellung ausgedrückte Geringschätzung des Judentums wird von Frau Prof. Wacker an Beispielen aus dem 19. und 20. Jahrhundert aufgezeigt und theologisch kritisch hinterfragt. Erstaunlich ist, dass diese Symbolik auch nach der Shoah noch Verwendung findet, obwohl mit dem Konzil die Basis für einen wertschätzenden Dialog geschaffen wurde.

Marie-Theres Wacker war 1998-2018 Professorin für Altes Testament und Theologische Frauenforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung ist das interreligiöse Gespräch mit Judentum und Islam. Zu unserem Thema erschien von ihr das Buch: „Ecclesia und Synagoga im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Historische Sondierungen in theologischem Interesse“, Franz-Delitzsch-Vorlesung 2017, Münster 2018

Termin und Ort: Di. 02.04.19 um 19:00 – 21:00, Gladbacher Münster, Abteistr. 41, 41061 MG